Coaching-Geflüster

Veröffentlicht auf von Regina Swoboda

Liebe Leser/innen, unsere OPEN4LIFE-Trainerin Grace Pampus lädt Euch hier ein zum Coaching-Geflüster. Wir freuen uns auf Eure Beiträge! Lest hier, was sie zum Thema Coaching schreibt:

Als ich vor ca. 25 Jahren anfing, als Coach und Trainerin zu arbeiten, war die Methode des „Coachings“ noch ziemlich unbekannt. Eigentlich kommt dieser Begriff aus dem Leistungssport und bezeichnet die individuelle körperliche und mentale Betreuung von Sportlern. Obwohl sich diese Methode beinahe inflationär verbreitet hat, gibt es hierfür immer noch keine eindeutige Definition, und viele Menschen können mit dem Begriff nicht viel anfangen oder haben falsche Vorstellungen von dieser Methode. Deshalb habe ich mich entschlossen, eine Beitragsserie darüber zu schreiben, einen Gedankenaustausch zu initiieren und Fragen zu beantworten, um etwas Aufklärung zu betreiben.

Nehmen wir als Beispiel, was Wikipedia über den Begriff Coaching schreibt, wobei auch hier deutlich daraufhin gewiesen wird, dass diese Definition nicht hinreichend wissenschaftlich belegt ist.
Wikipedia schreibt: Coaching findet im Spannungsfeld zwischen der beruflichen und privaten Rolle einer Person (Coachee) statt. Mit dem Fokus auf die Persönlichkeit stärkt es in beruflichen Entwicklungsprozessen die Fähigkeit des Coachee zur "Selbststeuerung" (Begriff aus der Transaktionsanalyse). Im Sinne der "Hilfe zur Selbsthilfe" werden im Coaching u.a. verdeckte Ressourcen erkannt, benannt und nutzbar gemacht.

1. Spannungsfeld zwischen beruflicher und privater Rolle einer Person ...

Die systemische Coachingmethode, nach der ich arbeite, geht davon aus, dass sich ein Mensch in einem Beziehungsgeflecht befindet und sich darüber definiert. Egal ob wir allein, zu zweit oder zu Mehreren sind, wir befinden uns aktuell oder gedanklich stets in Beziehung zu anderen Menschen. Sind diese Beziehungen befriedigend, erfahren wir eine hohe Lebensqualität, umgekehrt spüren wir eine deutliche Einbuße an Inspiration und Energie. Dabei kann man Berufliches und Privates nicht sauber voneinander trennen. Sind die Beziehungen mit Kollegen und Vorgesetzten gestört, leidet darunter auch das Privatleben und umgekehrt. Deshalb wird beim Systemischen Coaching immer das „System“ betrachtet, in dem sich die zu coachende Person befindet.

2. Mit dem Fokus auf die Persönlichkeit ...

Allein diese Kernaussage ist verwirrend. Betrachten wir einige Versuche, den Begriff Persönlichkeit zu definieren.

- Meyers Lexikon:
Persönlichkeit ist ein einzigartiges individuelles Muster von Eigenschaften eines Menschen, die relativ überdauernd dessen Verhalten bestimmen.
- Wikipedia:
Der Begriff Persönlichkeit bezeichnet die Gesamtheit dessen, was Gemüt und Charakter eines Individuums ausmacht. In der Psychologie bezieht der Begriff sich auf die relativ zeitstabilen Verhaltensbereitschaften eines Menschen entsprechend seiner Persönlichkeitseigenschaften.
- Aus der Psychologie:
Für "Persönlichkeit" gibt es in der Wissenschaft Psychologie keine einheitliche Definition. Viele schließen sich in ihrem Verständnis von "Persönlichkeit" jedoch Eysenck an, der schreibt: Persönlichkeit ist "die mehr oder weniger stabile und dauerhafte Organisation des Charakters, Temperaments, Intellekts und Körperbaus eines Menschen, die seine einzigartige Anpassung an die Umwelt bestimmt. Der Charakter eines Menschen bezeichnet das mehr oder weniger stabile und dauerhafte System seines konativen Verhaltens (des Willens); sein Temperament das mehr oder weniger stabile und dauerhafte System seines affektiven Verhaltens (der Emotion oder des Gefühls); sein Intellekt das mehr oder weniger stabile und dauerhafte System seines kognitiven Verhaltens (der Intelligenz); sein Körperbau das mehr oder weniger stabile und dauerhafte System seiner physischen Gestalt und neuroendokrinen (hormonalen) Ausstattung".

Wie auch immer der Begriff „Persönlichkeit“ definiert ist, wir besitzen zu unserem Leidwesen kein Wahrnehmungsorgan für unser „Selbst“, also auch nicht dafür, wer wir für unser Gegenüber sind. Meine Methode des Systemischen Coachings versucht nun, diese Lücke zu schließen und Teilnehmer zu trainieren, diesen verkümmerten Muskel zu entwickeln, der notwendig ist, um sich selbst managen zu können und die erwünschten Ergebnisse zu produzieren.

So, das wär’s fürs Erste ... Über Eure Erfahrungsberichte, Anregungen und Fragen würde mich sehr freuen.
Eure Grace Pampus

Veröffentlicht in Kommunikation

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