Frühlingsgefühle, once again Frühlingsgefühle

Veröffentlicht auf von open 4 life

Man kann sagen, wir haben es fast geschafft.

Ich meine: Noch ein paar Tage, nur noch ein paar Tage und wir haben sie hinter uns, die dunkle, kalte und nasse Zeit des Jahres. Vorerst natürlich, bis zum nächsten Winter eben, aber daran denkt momentan wirklich niemand ernsthaft.

Alles, was uns jetzt nur noch bevorsteht ist der April. April ist wie Umsteigen auf der Fahrt zu einem geliebten Menschen. Ab und zu ein bißchen Regen hier, ein paar trotzige Wolken da, na ja, was solls.
Alles auszuhalten, alles durchzustehen, weil wir wissen: Es wird der letzte Regen, es werden die letzten Wolken sein für eine lange Zeit ...

Denn eines ist mal ganz sicher: Der Frühling hat bereits begonnen! Und mit ihm das Klimpern von Eiswürfeln, die unsere Getränke kühlen werden, das Wehen von Hemden und Röcken an all den Menschen draußen auf den Straßen, die prachtvollen Balkonbepflanzungen, das Stühle- und Tischerücken in all den Cafés, der Grillgeruch, der durch die Stadt und über die Wiesen weht — ach, nicht nur der Grillgeruch, man kann es doch fast die Leichtigkeit des Seins an sich nennen, was da um uns herum im Frühling durch die frische, warme Luft wabert ...

Seien wir mal ehrlich: Einmal im Jahr darf man sich über das Wetter unterhalten. Und zwar genau jetzt!

Doch was ist das eigentlich, was uns da zwischen Sommer und Winter so euphorisch werden lässt? Was ist das, was uns all die Männer, die wir vielleicht gerade noch links liegen gelassen hatten, plötzlich so attraktiv erscheinen lässt bzw. all die Frauen bzw. entscheiden Sie jetzt selber ... Ich hab mich das schon ein paar Mal gefragt. Warum kann man Frühlingsgefühle nicht das ganze Jahr über haben? Am besten zumindest den ganzen Winter lang, denn da braucht man sie doch am meisten!
Die Wissenschaftler sind darüber uneins. Nun ja. Das ist nichts neues ...

Fakt ist jedenfalls, dass die Erforschung des Gehirns ergeben hat, dass eine kleine Drüse, genau genommen die Zirbeldrüse, für die Ausschüttung des Hormons Melatonin verantwortlich ist. Sie tut dies allerdings nur bei Dunkelheit und regelt dadurch z. B. unsere im Lieferumfang enthaltene innere Uhr, indem sie schlaffördernd wirkt. Außerdem hemmt Melatonin den Sexualtrieb. Im Winter, wenn die Tage kurz und die Nächte lang sind, wird dementsprechend mehr Melatonin ausgeschüttet. Und im Frühling dann halt weniger. Ergo: Das Fehlen eines Hormons löst unsere unterdrückte Hochstimmung aus.

Das klingt jetzt schrecklich unromantisch und zum Glück gibt es weitere Wissenschaftler, die davon ausgehen, dass wir den natürlichen Jahreszeitwechsel längst durch unsere Technik ersetzt haben. Künstliches Licht und all das. Außerdem kommen im Frühling noch weitere Faktoren dazu: Die Wärme, die uns belebt und die uns Lust verschafft auf eine Menge Aktivitäten im Freien. Aktivitäten wiederum lassen die Chance auf potentielle Flirts und neue Bekanntschaften in die Höhe schießen wie all die Blumen um uns herum. Vielleicht sind wir alle also nicht bloß Opfer unserer Hormone.

Und überhaupt, jetzt seien wir noch mal ehrlich: Uns kann es doch im Grunde genommen ganz egal sein, was genau da unser Herz in Wallung und unser Gemüt in diese schönste aller Stimmungen bringt, oder nicht?
Eben. Lassen wir Melatonin Melatonin sein und genießen wir ein paar schöne Stunden im Straßencafé oder im Park. Und lassen uns dort einfach die Sonne auf die Zirbeldrüse scheinen!

Link zum Thema (egonet.de)

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